Wer ärgert sich doch nicht jedes Mal, wenn ältere Leute wieder von Betrügern abgezockt wurden. Sind die Alten wirklich so blöde, dass sie auf einen hochdeutsch sprechenden Enkel oder auf völlig übertriebene Lottogewinnversprechen hereinfallen? Dies war der Grund, weshalb CVP 60+ des Kantons Zug ihre Mitglieder an entsprechende Referate der Zuger Polizei einlud.
Urs Perner als Präsident CVP 60+ des Kantons Zug begrüsste zur Lernstunde und dankte für das Gastrecht bei der Zuger Polizei. Speziell begrüsste er den anwesenden Sicherheitsdirektor Beat Villiger, der sich sowohl auf den Besuch als auch auf die Themen des Abends freute und gleichzeitig auf die längst internationale Cyberkriminalität hinwies, von welcher sie tagtäglich gefordert werden.
Als erster Referent sprach Markus Reichen, Dienstchef Wirtschaftsdelikte, über den Enkeltrick und lud zum Mithören eines entsprechenden Telefonmitschitts. Die Betrüger sind hauptsächlich Roma aus Polen, vor allem die Familie Hoss, welche so bis eine Milliarde Euro betrog. Die Methode ist einfach: Der Anrufer fragt „Rate mal, wer dran ist? Sobald man einen vermuteten Namen und mehr nennt, erzählt er von einem finanziellen Engpass und versucht so mit viel Druck Geld zu fordern. Ist es soweit, holt irgendein Komplize das Geld ab. Er ist das unterste Glied im Familienclan, sodass eine Verhaftung keinen Einfluss auf die weiteren Tätigkeiten der Bosse hat.
Als Schutz empfiehlt es sich sofort das Gespräch zu beenden und die Polizei über Notruf 117 zu informieren. Absichern durch Kontrollfragen und Rückruf an echte Verwandte ist eine weitere Massnahme.
Da sich ältere Leute auch gerne im Internet aufhalten, verweist der zweite Referent Andreas Eugster, Sachbearbeiter Cyberermittlung, auf die zunehmende Kriminalität im Internet. Gewinnversprechen von nie getätigten Wettbewerben, Zahlungsaufforderungen für nie bestellte Waren oder Versuche an Passwörter oder Bankverbindungen zu kommen sind bereits an der Tagesordnung. Als technischer Schutz empfehlen sich Antivirenprogramme und SPAM-Filter. Als persönlicher Schutz empfiehlt sich Skeptik gegenüber unbekannten Mails mit Anhängen, unbekannte Absenderadressen oder die Frage: Weshalb erhalte ich dieses Mail.
Bei der Zuger Polizei liegen zu diesen Themen zwei sehr aufschlussreiche Broschüren auf: „Sicher im Alter“ Informationen und Tipps zur Kriminalitätsprävention und „Achtung Enkeltrick“.
FÜR DIE CVP 60+ KANTON ZUG, RENE BIGLIOTTI